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Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr
11.06.2013
In Kooperation mit dem SCHAUSPIEL AKTIV!, der Filmmacherin Christin Veith zeigten die Schüler der Modellschule Graz und der NMS (Neue Mittelschule) Fröbel, wie sich ihr Alltag abspielt und gaben einige Einblicke in ihr Gefühls- und Vorstellungswelten gewährten.

„Der Blickwinkel“ heißt das Projekt, dass vom SCHAUSPIEL AKTIV! produziert wird. Kinder aus zwei unterschiedlichen Schulen – einer privaten AHS mit Schwerpunkt Bildnerische Erziehung, Ganztagsschule mit einer lernorientierten Beurteilung, in andere Schule gehen vor allem viele Ausländer und Kinder, die nicht besonders im Schulunterricht glänzen – tauschen ihre Erwartungen und ihre Vorstellungen über einander, über das Erwachsenenleben und Erwachsen-werden aus.

Als Kind denkt man an Zuckerwatte, an das Spielen mit den Mitschülern oder mit den Kindern aus dem Hof neben dem Wohnhaus, an die schönen Tage am Strand im Sommer und an vieles mehr, was so ziemlich stressfrei, ungezwungen ist und einem Kind Freude macht, es glücklich macht.

Kinder, die an dem Projekt "Blickwinkel" teilnehmen, stellen sich dagegen vor einer großen Herausforderung: bin ich für das Erwachsenenleben bereit? Eigentlich, eine Frage, die man denkt, erst nach der Matura die Gedankenwelt eines pubertierenden jungen Mannes/ einer jungen Frau beschäftigen soll. Doch hat man mit 12-14 Jahren keine Möglichkeit mehr groß nach Luft zu schnappen, denn die Welt wartet nicht auf die Hintangebliebenen. " Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr". Zu den Shakespeares Zeiten mussten 14-16-jährigen junge Frauen und Männer heiraten, in den Kriegszeiten hat jeder, der Hände und Füße hatte und klar denken konnte, seinen Beitrag geleistet. Heutzutage ist es Geld, dass über das "Lebensglück" entscheidet. Haben Eltern Geld, so ist das Kind schon den besten Platz unter der Sonne.

"Blickwinkel" zerbricht unter anderem einige Klischees, wie z.B. das Glaube, dass alle Ausländer Diebe sind, den ganzen Tag raufen und rauchen.

Anzumerken ist, dass wie im Film, den die Kinder der Modellschule Fröbel und der neuen Mittelschule Graz eigenständig aufgenommen haben, ersichtlich ist, oft der berufliche Erfolg der Mutter das Drehrad für das Kind ist, ein anspruchsvolles Leben anzustreben. Keiner der Kinder, deren Mutter eine Putzfrau oder "Sekretärin" des Vaters ist, war stolz über diejenige.

Wie geht es nach der Schule weiter? Warum bin ich gut, warum bin ich schlecht in der Schule? Ist ohne Matura eine Karriere möglich? Kann ich mit Stress umgehen? Wie sie mit diesen Fragen umgehen zeigen die Schüler der Neuen Mittelschule Graz und der Modellschule Fröbel im Projekt „Blickwinkel“, dass am kommenden Sonntag, den 9.06.2013, auf der Hauptbühne des Schauspielhauses spielt.

Von und mit Eliese Barnard, Admir Halikotic, Agnes Kern, Emine Kilic, Albina Musliu, Sara Oberleitner, Matthias P., Maria Savas, Hannah Scheiber, Carmen Schicker, Dzenis Sijamhodzic, Mario Svec, Johannes Schweyer, Burak Ülker, Paola Ventura

VS

Fotos: Lupi Spuma
 

die-frau.at