Das Leben ein Fest > Zu sehen
Wir machen was ganz schwieriges – zusammenhalten
30.07.2018
Wenn man gerade von einem Familientreffen kommt, bei dem die Themen Zusammenhalt und Eigenverantwortung besprochen wurden, wird man besonders aufmerksam bei einer Aufführung, bei der es sich um das gleiche handelt. Die Compagnie XY aus Frankreich zeigt nicht nur auf der Bühne, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten, wenn man gefährliche akrobatische Kunstwerke aufführt, sondern auch, dass diese Einstellung im alltäglichen Leben eine um so wichtigere Rolle spielt.
 
Heutzutage kennt man schon alle Arten von Akrobatik, Zirkuskunst etc. So ist der anspruchsvolle Zuschauer ziemlich schwer mit einer gewöhnlichen akrobatischen Show zu beeindrucken. Akrobatische Kunststücke sind allerdings eine der Bühnenpräsentationen, die immer den Zuschauersaal voll befüllen. Es bereitet einfach zu viel Kribbeln unter der Haut und Wow-Momente, während man mit so wenigen Atemzügen wie möglich und kaum Bewegung den Geschehnissen auf der Bühne folgt und diese Momente noch für lange Zeit einem im Gedächtnis bleiben.
 
22 Akrobaten der Compagnie XY füllen die Grazer Bühne im Rahmen von La Strada und bringen diese für diese eine Stunde in ein fantasievolles und atemberaubendes Chaos. Bespielt ist die Darstellung mit einem Streit, der dann in einen Akt von Balance und Zusammenhalt übergeht. Die Akrobaten stellen die Gesetze der Physik in Frage, indem sie durchgehend die Anziehungskraft ignorieren, wobei sie immer höhere Menschentürme aufbauen. Wie ein magischer Würfel sind die 22 Akrobaten, die diverse Figuren zusammenbauen, diese dann wieder auseinanderbauen und jedes Mal neue Höhen und Herausforderungen anstreben. Vielen Zuschauern stockt der Atem. Man glaubt teilweise dem, was auf der Bühne passiert, nicht. 
 
Vor jeder neuen Aufstellung stellt sich das Publikum (einige laut) die Frage: Wagen sie das jetzt wirklich? Und das tun sie auch und dies in Verbindung mit einer unglaublichen Leichtigkeit.
 
Jeder ist irgendwie für eigene Fehler verantwortlich und gleichzeitig gleichen die anderen diese aus und passen auf, dass kein faux pas passiert. Nicht, dass jeder Fehler visuell ausgeglichen wird, sondern dass auch keine schwerwiegenden Folgen passieren, denn, wenn man sich einmal vorstellt, 4 Meter zu stürzen, wird einem  schon beim Zuschauen schwindelig. Zusammenhalt ist hier nicht nur was die Figurenaufstellung betrifft, sondern vor allem, was das Eigen- und Fremdvertrauen betrifft. Man ist schließlich auf den anderen angewiesen: Lässt er mich fallen oder fängt er mich?
 
Gewürzt ist die Aufführung mit Tanzeinlagen und Unterhaltungsmomenten. 
 
Ein Feuerwerk aus Kreativität, Unterhaltungskunst und Zusammenhalt. 
 
Auch die Jungredakteure Alma (8 Jahre alt) und Jordan (7 Jahre alt) waren von der Aufführung begeistert und konnten es nicht erwarten, noch während der Aufführung Fragen zu stellen, wie die Akrobaten denn ihre unglaublichen Kunstsprünge zustande bringen. 

vs

Pressebild Werner Schrempf (Bildcredit: Nikola Milatovic)

die-frau.at