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Dorian Gray goes modern
03.11.2015
Sein Gesicht ist gold bemalen. Er ist eigentlich alleine auf der Bühne. Mit dem Künstler Basil Hallward und Lord Henry Wotton redet er über eine Video Installation. Dorian klettert durch seine Kästen, biegt und turnt von einer Ebene zur anderen und redet immerzu. Seine Gespräche zu seinem Porträt führt er mit dem Gesicht in eine Kamera, das Publikum bekommt sein Gesicht im Detail auf die Leinwand projiziert.
 
Markus Meyer steht nicht nur alleine auf der Bühne, sondern führt alle Unterhaltungen mit sich selbst. Er verkörpert auch Bassil und Henry, Aufnahmen, die zuvor im Burgtheater gemacht worden waren. Fast zwei Stunden unterhält er das Publikum, hält sie in Spannung. Denn obwohl man die Geschichte kennt, ist es spannend und fesselnd, das liegt zum einen an der modernen Bühnen Installation, diesen Kästen, die Dorian erlaubt in Bewegung zu bleiben, zum anderen und vor allem liegt es an der herausragenden Leistung von Markus Meyer, der mit einnehmender Persönlichkeit Dorian zu verkörpern weiß und dessen Wahn in feinen Nuancen sich entwickeln lässt. 
 

 
In dem modernen Setting von Regisseur Bastian Kraft entfaltet sich die bekannte Story von Oscar Wilde. Ein junger Mann, der solange gut war, bis er auf seine Schönheit und ihre Vergänglichkeit hingewiesen wird. Er geht einen Pakt ein und verkauft seine Seele für die ewige Jugend und Schönheit, sein Bild altert an seiner statt.





"Wenn wir glücklich sind, sind wir immer gut, aber wenn wir gut sind, sind wir nicht immer glücklich." (Lord Henry Wotton) 













Auf eindringliche Weise entfaltet sich der philosophische Diskurs über Jugend, das Gute und das Böse, über Glück, Zweck und Verpflichtung. 

Fotos: Burgtheater
VG
 

die-frau.at