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Gespieltes und echtes Leben auf der Bühne
08.12.2010
Ein für das Theater untypisches Ereignis stürmte die Titelseiten der lokalen Wiener Presse - statt des gespielten hielt das wahre Leben im Theater Einzug: Vor wenigen Tagen wurde im Pausenfoyer des Wiener Burgtheaters ein Kind geboren! Als die benachrichtigte Rettung eintraf, war das Kind bereits auf der Welt. Nachdem nur mehr die Nabelschnur zu durchtrennen war, wurde die Mutter mit ihrem Baby ins Krankenhaus gebracht, statt sie die Nähe zueinander zu Hause genießen zu lassen.

Am Theater werden im Normalfall Emotionen gespielt. Dieses Mal war alles echt, keine Show. Auch wenn bekannt ist, dass schon öfters Schauspieler auf der Bühne gestorben sind (unter anderem der große französische Dramatiker Moliere), ist eine Geburt doch recht außergewöhnlich. Dabei könnte man sich fragen, warum das so ist, gerade heutzutage raten Ärzte ja den werdenden Müttern zu Betätigungen aller Art, denn je aktiver und beweglicher eine Frau während ihrer Schwangerschaft ist, desto leichter, schneller und problemloser verläuft die Geburt. Warum also nicht auch als hochschwangere Frau ins Theater gehen?

Doch wie sieht es mit emotionalen Aktivitäten und Belastungen aus? Positive Emotionalität ist auf jeden Fall günstig, emotional belastende Situationen können sich aber negativ auf die Entwicklung des Kindes auswirken, vor allem weil dadurch das Testosteronniveau sinkt, welches wie jedes weitere Hormon in der Produktionskette bei normaler Funktionalität das Gesundheitsbild dargestellt. Zu beachten ist: Eine schwangere Frau hat sich ihrer Verantwortung als Mutter zu stellen.

Nach dem österreichischen Gesetz darf eine werdende Mutter acht Wochen vor und nach dem ausgerechneten Entbindungstermin nicht arbeiten. In Sonderfällen, wie Früh- und Mehrlings-, sowie Kaiserschnittgeburten, verlängert sich die Gültigkeitsdauer des Mutterschutzes auf 12 Wochen. Dadurch wird automatisch jede Geburt am Arbeitsplatz ausgeschlossen. Schauspieler können also nach wie vor auf der Bühne sterben, Schauspielerinnen aber keine Kinder zur Welt bringen. Doch die Mutter dieses Kindes war Zuschauerin und die Geburt fand im Pausenfoyer statt. Und noch gibt es keine Gesetze, die der Schwangeren die eine oder andere Freizeitaktivität, wie ins Theater gehen, verbieten.

(vs)

Foto: mmagallan

die-frau.at